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ÖGfE-Umfrage: Trotz Kritik am EU-Krisenmanagement – Erholung des Meinungsbildes zu Euro und EU-Mitgliedschaft

72 Prozent pro EU-Mitgliedschaft – 48 Prozent haben großes Vertrauen in den Euro – Niedrige Noten für EU-Krisenbewältigung

Nach rund zwei Jahren sinkenden Vertrauens in den Euro und gestiegener Skepsis gegenüber der österreichischen EU-Mitgliedschaft zeichnet sich eine Stabilisierung bzw. Erholung des Meinungsbildes der Österreicher ab. Was bleibt, ist die Kritik gegenüber dem Umgang der EU-Länder mit der „Krise“. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Die Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft Österreichs ist seit dem letzten Jahr angestiegen. Aktuell sind 72 Prozent der Befragten der Ansicht, dass unser Land EU-Mitglied bleiben sollte (September 2012: 66 Prozent; April 2012: 64 Prozent). Die Zahl jener, die einen Austritt aus der EU befürworten, ist im selben Zeitraum von 30 auf 20 Prozent zurückgegangen.*
In 45 ÖGfE-Umfragen seit Juni 1995 lag die durchschnittliche Zahl der Mitgliedschaftsbefürworter bei 71 Prozent, jene der Austrittsbefürworter bei 23 Prozent.
Skeptisch wird hingegen – weiterhin –  die Zusammenarbeit der EU-Länder zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise gesehen. Das Krisenmanagement wird von nur 13 Prozent der Befragten mit den Schulnoten „sehr gut“ bzw. „gut“ (September 2012: 10 Prozent) bewertet. 40 Prozent stellen dem Krisenmanagement ein „befriedigend“ (2012: 39 Prozent), 24 Prozent ein „genügend“ (2012: 29 Prozent) und 19 Prozent ein „nicht genügend“ (2012: 22 Prozent) aus.
Trotz aller Skepsis steht auch der Euro als Währung weitgehend außer Diskussion: 71 Prozent der Befragten (September 2012: 66 Prozent) sind der Ansicht, dass die gemeinsame Währung langfristig „auf jeden Fall“ bzw. „eher schon“ Bestand haben wird („eher“ bzw. „sicher nicht“ Bestand: 26 Prozent | September 2012: 30 Prozent).
Das Vertrauen in den Euro war hingegen in den letzten Jahren deutlichen Schwankungen unterworfen: Nachdem die Vertrauenswerte 2011 und 2012 kontinuierlich gesunken waren, zeigen sich im heurigen Jahr Anzeichen der Stabilisierung. Aktuell sind es (wie auch im April dieses Jahres) 48 Prozent, die ein „sehr großes“ bzw. „großes“ Vertrauen in den Euro haben (September 2012: 38 Prozent). Die Zahl jener, die „eher/sehr geringes“ bzw. „gar kein“ Vertrauen in den Euro angaben, ist von 60 Prozent auf 51 Prozent zurückgegangen.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im November 2013 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 521 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). *Für alle (und folgenden) Werte gilt: Rest auf 100 Prozent = “weiß nicht/Keine Angabe”.