ÖGfE-Umfrage: Vorarlberg zeigt sich von seiner EU-freundlichen Seite

In Vorarlberg ist die EU-Stimmung gut und das Interesse am europäischen Geschehen ist hoch. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die von 7. bis 14. Mai in Vorarlberg online unter 600 Befragten durchgeführt wurde.

Wenige Wochen vor den Europawahlen zeigen 71 Prozent der befragten Vorarlberger:innen Bereitschaft, ihre Stimme abgeben zu wollen (47 Prozent „sicher“ | 24 Prozent  „eher“). 19 Prozent wollen hingegen nicht am 9. Juni ins Wahllokal gehen. 9 Prozent machen hierzu keine Angabe.

Eine Mehrheit von 55 Prozent fühlt sich „eher schlecht“ (40 Prozent) bzw. „sehr schlecht“ (15 Prozent) über die Arbeit und Aufgaben des Europäischen Parlaments informiert. Insgesamt 37 Prozent sehen sich auf einem „sehr guten“ (8 Prozent) bzw. „eher guten“ (29 Prozent) Informationsstand.

Sieben von zehn Befragten sind sehr oder eher an Vorgängen und Ereignissen in der EU und der europäischen Politik interessiert. Knapp drei von zehn zeigen daran wenig oder kein Interesse.

47 Prozent bemerken durch die EU-Mitgliedschaft Österreichs vor allem Positives für ihr Heimatbundesland. 24 Prozent sehen die negativen Seiten überwiegen. 30 Prozent sagen, dass es „für Vorarlberg keinen Unterschied macht, ob Österreich Mitglied der EU ist oder nicht“.

51 Prozent der Vorarlberger:innen sind der Überzeugung, dass es mehr gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene braucht, um die Herausforderungen, denen die EU und Österreich gegenüberstehen, besser bewältigen zu können. 38 Prozent wollen, dass die EU-Mitgliedstaaten öfter für sich selbst entscheiden. 12 Prozent machen hierzu keine Angabe.

Für die Menschen in Vorarlberg sollte die Europäische Union vorrangig daran arbeiten, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern – 59 Prozent bezeichnen dies als „hohe Priorität“. An zweiter Stelle steht der Wunsch nach einer einheitlichen Migrations- und Asylpolitik (53 Prozent). Es folgt die Forderung nach einer stärkeren Zusammenarbeit der Mitgliedsländer bei Sicherheit und Verteidigung (48 Prozent) und nach mehr Anstrengungen für den Klima- und Umweltschutz (45 Prozent). Im Vergleich zu einer ÖGfE-Umfrage von Juli 2021 hat für die Befragten die Dringlichkeit des Klimathemas um 14 Prozentpunkte (PP) abgenommen, während eine Stärkung der globalen Rolle der EU an Bedeutung gewonnen hat (+ 5 PP auf 38 Prozent).

Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage wurde von market (
www.market.at) von 7. bis 14. Mai 2024 im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) durchgeführt. Befragt wurden online 600 Personen in Vorarlberg, 16 bis 80 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite ca. +/- 4,1 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht / keine Angabe“.

Die Umfrage in Vorarlberg ist Teil einer EU-Bundesländertour der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik im Vorfeld der Europawahlen, bei der sowohl aktuelle bundesländerspezifische Umfragedaten in den Landeshauptstädten präsentiert als auch in Europa Club-Veranstaltungen – in Kooperation mit den ORF-Landesstudios – mit EU-Kandidat:innen und EU-Expert:innen und einem jungen Publikum über die Europawahl diskutiert wird.

Presseaussendung

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